Eine Aussage, die aufhorchen lässt, Fragen aufwirft, zum Nachdenken anregt und wahrscheinlich bewusst provokant formuliert ist. Eine Aussage, die das Thema der geschlechtergerechten Sprache aufgreift. Eine Aussage, die zu Luise F. Pusch passt, die sich seit mittlerweile über 40 Jahren mit (feministischer) Linguistik und geschlechtergerechter Sprache beschäftigt.
Auf unserem Blog greifen wir immer wieder Nachrichten und Inhalte auf, die mit diesen Themen zusammenhängen und möchten dadurch auf die (verschiedenen) Anliegen und Verständnisse einer geschlechtergerechten Sprache aufmerksam machen. Zwei ältere Beiträge können hier und hier nachgelesen werden.
Anlass für den heutigen Beitrag ist die dreiteilige feministische Veranstaltungsreihe “Ladies First – Gespräche über Frauenbewegung, berühmte Frauen und feministische Linguistik”, die nächstes Wochenende stattfinden wird. Die Gruppe Tanna hat es, in Zusammenarbeit mit dem Frauenmuseum Meran, haus59stilfs.eu und unterstützt von Alchemilla, geschafft, dafür niemand geringeren als Luise F. Pusch und Joey Horsley nach Südtirol einzuladen.
Die in Deutschland geborene Luise F. Pusch (*1944) ist Professorin für Sprachwissenschaft, Schriftstellerin und Publizistin sowie Vorsitzende von FemBio Frauenbiographieforschung e.V. Joey Horsley (*1940) hingegen ist in den USA geboren und hat dort und in Deutschland Germanistik studiert und gelehrt. Heute forscht, arbeitet und lebt das Paar gemeinsam in Hannover und Boston.
Die Publikationen der beiden Feministinnen, wie z.B. “Das Deutsche als Männersprache” (1984), “Alle Menschen werden Schwestern” (1990) und die dreibändige Reihe “WahnsinnsFrauen” (1992-1999) von Luise F. Pusch, oder gemeinsam herausgegebenen Werke, wie z.B. “Frauengeschichten. Berühmte Frauen und ihre Freundinnen” (2010) oder der Kalender “Berühmte Frauen” (seit 1987), sind oft Pionierarbeiten, meist Erfolge und haben eine große Reichweite.
Derzeit macht Luise F. Pusch aber vor allem aufgrund ihrer Ansicht, dass das Gendersternschen in der deutschen Sprache nicht die angestrebte Geschlechtergerechtigkeit ausdrückt und herbeiführt, ebensowie mit ihrer Forderung nach einem generischen Femininum wieder von sich reden.
Mehr über die beiden Persönlichkeiten, ihre Arbeiten, ihre Anliegen und Forderungen können Sie bei den 3 Veranstaltungen erfahren, die am Wochenende vom 27. bis 29. September stattfinden werden:
- am Freitag, 27. September um 18:00 lädt das Frauenmuseum Meran zu einem Zeitzeuginnen-Gespräch ein, in dem sich Heidi Hintner mit Luise F. Pusch und Joey Horsley über die Bedeutung von Frauenbewegung und Feminismus unterhält
- am Samstag, 28. September findet am Nachmittag im Haus 59 in Stilfs ein Feminar zu Feministischer Linguistik statt, das allerdings leider schon ausgebucht ist
- und am Sonntag schließt ein Matinee um 11:00 in Stilfs die Veranstaltungsreihe ab
Yvonne Rauter