Den menschlichen Körper bedecken, einmal dichter, einmal weniger dicht, an vielen Stellen Haare und Härchen: vom Kopf, über Augenbrauen, Ohren, Nase, Oberlippe, Achseln, Arme, Rücken, Bauch, Intimbereich, bis hin zu den Beinen und Zehen. Je nach Körperregion hat die Behaarung eine unterschiedliche Schutzfunktion. Nichtsdestotrotz gilt, je nach Körperregion, das Dasein und die Sichtbarkeit von Haaren als: schön, erwünscht und erwartet, akzeptiert und toleriert, oder “ungepflegt”, “unhygienisch” und tabu. Die Erwartungen sowie die Maßstäbe der Beurteilung sind dabei von Geschlecht zu Geschlecht, von Gesellschaft zu Gesellschaft und von Zeit zu Zeit sehr unterschiedlich – sie spiegeln das jeweilige Schönheitsideal. Eine “haarige” Sache…
Als in ihrer Existenz am wenigsten angezweifelt und vielmehr erwünscht, gilt die Kopfbehaarung. Was nicht heißt, dass diese keine Debatten und gesellschafltiche Verhandlungsprozesse mit sich gebracht haben. Die Länge bzw. Kürze der Haare, deren Farbe oder deren Verlust/Verschwinden standen und stehen immer wieder zur Diskussion.
Körperbehaarung an allen anderen Körperstellen hat es (heute) hingegen schwerer – vor allem in ihrer natürlichen, “unkontrollierten” Form. Ganz besonders konfliktreich, aufgeheizt und von Ekel, Bestürzung und anderen Emotionen geprägt, werden die Diskussionen dann, wenn Haare auf den Beinen, unter den Achseln oder im Intimbereich zum Thema werden.