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Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

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Der **Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung** wird jedes Jahr am **6. Februar** begangen. Dieser Tag wurde 2003 von Stella Obasanjo, der damaligen First Lady von Nigeria, ins Leben gerufen und 2012 von der UN-Menschenrechtskommission zum internationalen Gedenktag erklärt.

Der Tag soll auf das Schicksal von Frauen und Mädchen aufmerksam machen, die Opfer von Genitalverstümmelungen wurden oder davon bedroht sind. Weltweit sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über **200 Millionen** Mädchen und Frauen betroffen. Jedes Jahr sind etwa **3 Millionen Mädchen** gefährdet, Opfer dieser Praxis zu werden.

Die Genitalverstümmelung ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung, die in vielen Ländern Afrikas, des Mittleren Ostens und Asiens praktiziert wird. Die Motive für diese Praxis variieren, doch häufige Begründungen sind das Sicherstellen der Jungfräulichkeit, bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt oder spirituelle Reinheit.
Die gesundheitlichen Folgen sind verheerend: Neben starken Blutungen und Infektionen können langfristige Schäden wie Unfruchtbarkeit, chronische Unterleibsentzündungen und Schwierigkeiten beim Urinieren und bei der Menstruation auftreten.

In Deutschland lebten 2019 etwa **75.000 betroffene** und **20.000 gefährdete** Mädchen und Frauen. Die Nichtregierungsorganisation “Terre des Femmes” setzt sich aktiv gegen diese Praxis ein und bietet Unterstützung für Betroffene.
In Italien wird der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung ebenfalls am 6. Februar begangen. Italien ist ein aktives Mitglied in der globalen Kampagne zur Beendigung dieser Praxis und unterstützt verschiedene Initiativen und Programme zur Sensibilisierung und Unterstützung von Betroffenen. Die italienische Regierung und verschiedene Nichtregierungsorganisationen arbeiten daran, Aufklärungskampagnen durchzuführen und rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um Frauen und Mädchen vor Genitalverstümmelungen zu schützen. Auch in Italien gibt es Betroffene und gefährdete Mädchen und Frauen, und Organisationen wie “Terre des Femmes” bieten Unterstützung und Hilfe an.

In Italien gibt es verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM). Hier sind einige der wichtigsten Initiativen und Maßnahmen:

  1. **Rechtliche Rahmenbedingungen**: Die italienische Regierung hat Gesetze erlassen, die die Durchführung von FGM unter Strafe stellen. Personen, die FGM durchführen oder dabei helfen, können mit Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren bestraft werden.
  2. **Aufklärungskampagnen**: Es werden regelmäßig Aufklärungskampagnen durchgeführt, um die Bevölkerung über die Gefahren und Folgen von FGM zu informieren. Diese Kampagnen zielen darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen und kulturelle Normen zu verändern.
  3. **Unterstützung für Betroffene**: Es gibt verschiedene Organisationen und Programme, die Opfer von FGM unterstützen. Diese Organisationen bieten medizinische, psychologische und rechtliche Hilfe an.
  4. **Internationale Zusammenarbeit**: Italien arbeitet eng mit internationalen Organisationen und anderen Ländern zusammen, um die globale Bekämpfung von FGM zu unterstützen. Dies umfasst die Teilnahme an internationalen Abkommen und die Unterstützung von Projekten zur Abschaffung der Praxis.
  5. **Schutzmaßnahmen**: Es gibt spezielle Schutzmaßnahmen für gefährdete Mädchen und Frauen, wie z.B. Schutzbriefe, die während der Ferienzeiten in die Heimatländer mitgenommen werden können.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Praxis der FGM zu reduzieren und Opfern zu helfen.

Die Gründe für weibliche Genitalverstümmelung (FGM) sind vielfältig und oft tief in kulturellen, religiösen und sozialen Normen verwurzelt. Hier sind einige der häufigsten Gründe:

  1. **Kulturelle Traditionen**: In vielen Gemeinschaften wird FGM als ein wichtiger Teil der kulturellen Identität angesehen. Es wird oft als Übergangsritus von der Kindheit ins Erwachsenenalter betrachtet.
  2. **Soziale Akzeptanz**: In einigen Gesellschaften wird FGM als Voraussetzung für die soziale Akzeptanz und Heiratsfähigkeit eines Mädchens angesehen. Mädchen, die nicht beschnitten sind, könnten stigmatisiert oder ausgeschlossen werden.
  3. **Religiöse Überzeugungen**: Obwohl keine der großen Weltreligionen FGM vorschreibt, wird die Praxis in einigen Gemeinschaften fälschlicherweise als religiöse Pflicht angesehen.
  4. **Kontrolle über Sexualität**: FGM wird oft durchgeführt, um die sexuelle Lust von Frauen zu kontrollieren und ihre Jungfräulichkeit vor der Ehe zu gewährleisten.
  5. **Hygiene und Ästhetik**: In einigen Kulturen wird FGM als Mittel zur Verbesserung der Hygiene und Ästhetik des weiblichen Körpers betrachtet.

Diese Gründe sind jedoch keine Rechtfertigung für die schwerwiegenden physischen und psychischen Schäden, die FGM verursacht. Die Praxis wird weltweit als Menschenrechtsverletzung anerkannt, und es gibt zahlreiche Bemühungen, sie zu beenden.

Es gibt viele Organisationen, die sich weltweit gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) einsetzen. Hier sind einige der wichtigsten:

  1. **Terre des Femmes**: Diese Organisation setzt sich aktiv gegen FGM ein und bietet Unterstützung für Betroffene. Sie führen Aufklärungskampagnen durch und bieten rechtliche und medizinische Hilfe an.
  2. **Plan International**: Diese Organisation arbeitet sowohl in den Herkunftsländern als auch in Deutschland daran, FGM zu bekämpfen. Sie setzen sich für die Rechte von Mädchen und Frauen ein und bieten Bildungsprogramme an.
  3. **Nala FGM**: Nala e.V. ist eine Organisation, die sich gegen FGM in afrikanischen Ländern, aber auch in Deutschland und weltweit einsetzt. Sie bieten Aufklärung und konkrete Projekte zur Unterstützung von Betroffenen an.
  4. **Netzwerk INTEGRA**: Dieses Netzwerk besteht aus 33 Organisationen, die sich bundes- und weltweit für die Abschaffung von FGM engagieren. Sie bieten Schutzbriefe an und setzen sich für die Rechte von Mädchen und Frauen ein.

Diese Organisationen leisten wichtige Arbeit, um FGM zu bekämpfen und Betroffenen zu helfen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie wir aktiv gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) vorgehen können:

  1. **Bildung und Aufklärung**: Informiere dich selbst und andere über die Gefahren und Folgen von FGM. Je mehr Menschen darüber Bescheid wissen, desto stärker wird der gesellschaftliche Druck, diese Praxis zu beenden.
  2. **Unterstützung von Organisationen**: Spende an oder arbeite mit Organisationen zusammen, die sich gegen FGM einsetzen. Diese Organisationen führen wichtige Aufklärungsarbeit durch und unterstützen Betroffene.
  3. **Politische Einflussnahme**: Setze dich bei politischen Entscheidungsträgern für strengere Gesetze und Schutzmaßnahmen ein. Schreibe Briefe oder unterschreibe Petitionen, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
  4. **Community-Engagement**: Arbeite mit Gemeinschaften zusammen, in denen FGM praktiziert wird, um kulturelle Normen zu ändern und Alternativen zu traditionellen Riten zu finden.
  5. **Schutz und Unterstützung**: Wenn du gefährdete Mädchen und Frauen kennst, unterstütze sie dabei, Hilfe und Schutz zu finden. Ermutige sie, sich an Hilfsorganisationen zu wenden, die medizinische, psychologische und rechtliche Unterstützung bieten.
  6. **Sichtbarkeit erhöhen**: Nutze soziale Medien und andere Plattformen, um das Bewusstsein für FGM zu schärfen und auf Aktionen und Kampagnen hinzuweisen.

Durch gemeinsames Engagement und bewusste Maßnahmen können wir dazu beitragen, die Praxis der FGM zu beenden und betroffenen Frauen und Mädchen zu helfen.

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