Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
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„…die eigenen Grenzen zu erkennen und entsprechend auszuloten“

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“An apple a day keeps the doctor away!” 😉

Der Apfel gilt als wahrliches „Superfood“, er enthält viele gesunde Inhaltsstoffe wie zum Beispiel reichlich Vitamin C aber auch Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Zudem bestehen Äpfel zu 85% aus Wasser und enthalten nur wenig Fette und Kalorien.
Damit nicht genug, laut verschiedenen Studien kann der regelmäßige Verzehr von Äpfeln Asthma, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen. Hierbei gilt: nicht schälen! Die meisten gesunden Inhaltsstoffe des Apfels stecken nämlich in der Schale 😉
Von Apfelpizza über Apfelbrot  bis hin zum Bratapfel…mit dem beliebten Obst können außerdem zahlreiche köstliche Gerichte gezaubert werden.

Sonja Matzneller ist Apfelbäuerin aus Leidenschaft. Wir durften mit der jungen Bäuerin der VOG (Verein der Südtiroler Obstgenossenschaft) ein kurzes Interview führen.

Sie sind wohl eine der jüngsten Apfelbäuerinnen – wie kommen Sie zu dieser Arbeit?

Ich bin in einer Bauerfamilie aufgewachsen und habe schon in frühen Kindheitstagen den Bezug und die Liebe zur Land- und Bergwirtschaft kennengelernt. Mein Vater ist Bergbauer und führt einen Milchviehbetrieb in Aldein. Meine Mutter hingegen besitzt einen Obst- und Weinbaubetrieb in Tramin, welchen wir als Familie gemeinsam bearbeiten.

Welche Ausbildung haben Sie gemacht?

Nach der Mittelschule habe ich mich dazu entschlossen, zum einen die Oberschule für Landwirtschaft in Auer und zum anderen die Fachschule Laimburg zu besuchen. Diese beiden Ausbildungen haben es mir ermöglicht, die theoretischen und praktischen Grundlagen für beide Bereiche anzueignen.

Arbeiten Sie außer in der Landwirtschaft auch noch in einem anderen Beruf?

Neben der Landwirtschaft erfüllt mich genauso die Arbeit mit Kindern als Grundschullehrerin. Auch dieses Berufsfeld entspricht meinen Neigungen.

Ein Blick in die Apfelwiesen

Was begeistert Sie an der Landwirtschaft?

An der Landwirtschaft begeistert mich nicht nur das Produzieren von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, sondern auch die abwechslungsreiche, wenn auch manchmal körperlich anstrengende Arbeit in und mit der Natur.

Wie erleben Sie als Frau die doch von Männern geprägte Welt der Landwirtschaft?

Als ich nach dem Schulabschluss mit dieser Arbeit begonnen habe, wurde ich manchmal natürlich kritisch betrachtet, vor allem bei den Arbeiten mit den verschiedensten Maschinen. Natürlich kommt man als Frau vielleicht auch öfters an seine Grenzen, vor allem wenn es darum geht, eine körperlich anspruchsvolle Arbeit zu erledigen. Jedoch lernt man relativ schnell, wie man entsprechende Situationen bewältigt. Alles in allem kann man sagen, dass man sich die Anerkennung als Frau wahrscheinlich härter erarbeiten muss um in dieser Branche gleichwertig gesehen zu werden. Entscheidend ist, die eigenen Grenzen zu erkennen und entsprechend auszuloten.

Sonja Matzneller in den Bergen

Sind Sie mit anderen Frauen/ Bäuerinnenorganisationen organisiert?

Die Arbeiten auf den Höfen erledige ich gemeinsam mit meiner Familie. Seit über 2 Jahren bin ich aber auch Mitglied im Vorstand der Traminer Bäuerinnen. Dabei ist es mir ein Anliegen, dem Beruf der Bäuerin einen höheren Stellenwert zu verleihen und auch jüngere Generationen in dieser Sache zu bestärken.

Welche weiteren Hobbies / Freizeit gibt es noch?

Auch in meiner Freizeit halte ich mich vorwiegend in der Natur auf. Gut abschalten kann ich vor allem bei Wanderungen und Spaziergängen durch unsere schöne Berglandschaft, gemeinsam mit meinem Partner. Außerdem spiele ich seit meinem 8. Lebensjahr die steirische Ziehharmonika. Wann immer es die Zeit erlaubt, treffe ich mich mit befreundeten Musikantinnen zum gemeinsamen Musizieren.

Interview: Sissi Prader

 

 

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