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“Kein Problem das vor mir steht, wird größer sein als Gott der hinter mir steht.”

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Das neue Jahr beginnt mit einem Interview mit Sonja Piccolruaz, unsere Frau des Monat Jänner.

Im Gespräch mit Sissi Prader erzählt sie über ihr Leben und über ihre ehrenamtlichen Aufgaben.

1) Sonja, kannst du dich kurz vorstellen?

Ich bin die zweite von 4 Kindern, noch zu Hause mit Hilfe der Hebamme auf die Welt gekommen.
Lebe immer noch in Corvara und könnte mir absolut nicht vorstellen wo anders zu leben.
Ich hatte das große Glück in meinem Mann, meinen Seelenpartner zu finden und mit ihm unseren Sohn großzuziehen, da meine Brüder andere Arbeitswege gegangen sind habe ich das Haus unserer Großeltern übernommen.

2)  Du hast neben deinem Hotel, das du mit deinem Mann geführt hast und jetzt noch weiterführst, sicher viel Energie aber auch mit Freude diese Aufgabe gewählt.
Wie geht es dir dabei und bringst du alles unter einem Hut zu bringen?

Natürlich war es mit meinem Mann viel einfacher das Hotel zu führen, aber da ich eine Frau der Tat bin suchte ich einen Weg um Arbeit und Wohlbefinden unter einem Hut zu bringen. Der plötzliche Tod meines Mannes hat mir gezeigt, dass manchmal etwas weniger so viel mehr sein kann. Also habe ich, nach Rücksprache mit meinem Sohn, auf Zimmer mit Frühstück umgesattelt. Wir verdienen wahrscheinlich weniger, aber was wir an Lebensqualität dazugewonnen haben ist unbezahlbar.
Endlich habe ich mehr Zeit mich meinen Hobbys, wie z.B. das Wandern zu widmen und mich im Dorf für die Gemeinschaft zu engagieren.

3)   Neben deiner Arbeit hast du auch so einige ehrenamtliche Aufgaben, die du gerne ausführst?

Ich bin im Bildungsausschuss tätig, sowie im KFB, bin begeisterte Sängerin unseres Kirchenchores und arbeite im Kirchenrat mit.
Angefangen habe ich im Bildungsausschuss. Das Organisieren von Vorträgen oder Referate, das Überlegen welche Kurse könnten für unsere Mitbürger interessant sein war eine neue Herausforderung die mich begeisterte. Dann las ich, dass unser Chor für ein Projekt Sänger suchte und meldete mich. Mit der Zeit bin ich in diese Tätigkeiten hineingewachsen und mittlerweile Präsidentin von Chor und vom KFB. Ich habe immer noch große Lust Neues zu suchen um meine Mitbürger zu begeistern. Jedes Jahr organisieren wir ein Benefit-Krimidinner, mit Hilfe vieler freiwilliger Helfer haben wir einen wunderschönen Engelsumzug ins Leben gerufen so wie ein Jodelwochenende. Und heuer werden wir in der Adventszeit als Minions verkleidet den Kindern, die in der Pediatrie in Bruneck stationär sind, eine kleine Überraschung bereiten.
Die Neugier, immer wieder auf der Suche zu sein, während ich mit den Hunden wandern gehe zu dichten habe ich von meinem Vater geerbt. In einem Verein mitmachen bedeutet für mich auch dass ich der Gemeinschaft etwas zurückgeben will. Denn Freude kann man nur multiplizieren indem man sie teilt.
Bin in einer Häkelgruppe, wo wir Oktopusse für Frühgeborene häkeln. Die Tentakel ahmen die Nabelschnur nach und beruhigen sie.

4) Woher nimmst du die Kraft und was gibt dir Halt?

Kraft geben mir unsere Berge, die Stille, die Natur denn hier kann ich die Größe Gottes fühlen und empfinde tiefe Dankbarkeit für mein Leben und mein Sein.

5) Hast du auch Vorbilder?

Vorbilder habe ich nicht, denn ich möchte eigentlich ein Unikat sein und keine Kopie.

Sissi Prader

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