Nachdem ich im Tokioter Frauenmuseum einen ersten Einblick in das Thema der sexuellen Gewalt gegen Frauen durch das japanische Militär bekommen hatte, besuchte ich zwei weitere der sogenannten ‘comfort women’ -Museen, und zwar in Ländern, deren Frauen als Opfer der japanischen Aggressoren unsägliches Leid ertragen mussten. Ich flog in die Hauptstadt Südkoreas, nach Seoul und anschließend in die taiwanesische Hauptstadt Taipeh.
Achtung: Verstörender Inhalt!
Folgender Text kann Ihren Gemütszustand erschüttern.
1929 in Korea geboren – mit 16 Jahren während der japanischen Kolonialzeit Koreas (1910-1945) in die erste “Frauen-Freiwilligen-Service-Truppe” (Women’s Voluntary Servise Corps) eingezogen und unter dieser fälschlichen Bezeichnung in eine japanische Flugzeugfabrik transportiert – ausgebeutet durch harte Arbeit – Hunger gelitten – geflohen – von einem japanischen Offizier gefangengenommen und vergewaltigt – in eine sogenannte ‘comfort station’ (s. Kapitel “Tokio”) verfrachtet – ….
So beginnt die Kurzbiographie, die entscheidende Stationen im Leben einer Frau schildert, die es trotz ihres leidvollen Daseins als Sexsklavin der japanischen Armee schaffte, ihre Opferrolle hinter sich zu lassen. 1992, beinahe 50 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges und somit auch dem Ende der Vergewaltigungslager, fand sie im Alter von 63 Jahren den Mut und die Kraft, ihre schlimmen Erfahrungen öffentlich zu thematisieren. Darüber hinaus begann sie für ihre Rechte zu kämpfen.→