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Tagged: Antifeminismus

Rechtsruck und Antifeminismus – was tun?

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Matteo Salvini in Italien, Heinz-Christian Strache in Österreich, Marine Le Pen in Frankreich, Donald Trump in den USA, Viktor Orbán in Ungarn, Jair Bolsonaro in Brasilien, Rodrigo Duterte auf den Philippinen – rechtspopulistische Parteien und ihre Mitglieder sitzen in immer mehr Regierungen und (politisch) machtvollen Positionen. Dies spiegelt einen sozialen Rechtsruck wider, der Diskriminierung und Unterdrückung wieder neu sichtbar und leider auch spürbar macht.

PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes), AfD (Alternative für Deutschland), die Identitäre Bewegung, CasaPound – es organisieren sich immer mehr rechte und rechtsextreme Gruppen und Parteien. Diese schaffen es, eine Vielzahl an Personen hinter sich zu versammeln und mit ihrer Propaganda maßgeblich auf Diskurse einzuwirken, diese sehr oft sogar verschwörungstheoretisch zu manipulieren.

(Wahl)Erfolge rechtspopulistischer Parteien in Europa (Stand September 2018).
Bildquelle: https://www.merkur.de/politik/populisten-nun-auch-in-schweden-stark-europa-rueckt-nach-rechts-10230010.html

Rechte Positionen und Ideologien sind also wieder gesellschaftsfähig geworden. Damit einher gehen auch menschenfeindliche Anfeindungen, Rassismus, reaktionäre Positionen und antifeministische Angriffe.

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit Antifeminismus von Rechts und möchte einige Fragen zu diesem Thema aufwerfen:

  • Was ist Antifeminismus?
  • Was ist Antigenderismus?
  • Wie werden Feminismen und Genderdebatten als Problem und Gefahr angesehen?
  • Welches Bild von Geschlechterrollen leitet/prägt/vertritt die Rechte und konkret die Neue Rechte?

Was ist eine Frau? – Frauenbilder in Marine Le Pens Front National und der Alternative für Deutschland

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Präsentation zum Thema Sexismus und Antifeminismus in Marine Le Pens Front National und der Alternative für Deutschland

Der aktuelle Erfolg von rechtpopulistischen Parteien in Europa gibt Anlass zur Frage, wie diese die öffentliche Meinung zu Frauen und Frauenpolitik beeinflussen. Trotz verschiedener Hinweise auf sexistische Positionen in diesen Parteien besteht Bedarf nach weiterer und systematischerer Erforschung der Stellung von Frauen in rechtspopulistischen Ideologien. Ein gutes Verständnis davon was eine Frau laut rechtspopulistischen Parteien ist bzw. sein soll, ist nötig, um rechtspopulistische Positionen auswerten und ihre Politik prognostizieren zu können. Daher untersucht diese Arbeit, ob die „fünf Frauentypen“ (Ernährerin, freie Frau, Sexobjekt, Opfer, Feindin) welche WissenschaftlerInnen bereits in diesem Kontext identifiziert haben, in der Rhetorik von Marine Le Pens Front National (FN) und der Alternative für Deutschland (AfD) vorkommen, und ob diese Frauenbilder sexistisch sind. Diese Arbeit ruht auf der Annahme, dass Konzepte gesellschaftlich konstruiert werden, vor allem durch den Gebrauch von Sprache und Bildern. Daher wurden hier Reden von ParteivertreterInnen und Parteiplakate auf die Präsentation des Konzeptes „Frau“ untersucht, anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse. Die hier präsenten Ergebnisse suggerieren, dass die Frauenbilder des FN und der AfD in der Tat sexistisch sind, weil Frauen von beiden Parteien instrumentalisiert werden, um eine fremdenfeindliche, sozialkonservative und antiemanzipatorische Parteiagenda voranzutreiben. In Anbetracht der wachsenden Salonfähigkeit und des Einflusses von rechtspopulistischen Parteien, gibt das Anlass zur Sorge.

Frauen aus rechtspopulistischer Sicht

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Die Lananerin Lily Settari, *1994, hat Politikwissenschaften in Edinburgh (UK) und Grenoble (FRA) studiert. Seit 2011 hielt sie sich immer wieder im Ausland zu Lern- und Arbeitszwecken auf, hat Erfahrungen im Journalismus, in der Öffentlichkeitsarbeit, Übersetzungsarbeit und sozialen Arbeit gesammelt.

Am kommenden Montag, den 17. September, hält sie um 20 Uhr einen Vortrag im Frauenmuseum. Wir haben ihr dazu 3 Fragen gestellt:

Lily, du hältst am Montag im Frauenmuseum einen Vortrag zu „Was ist eine Frau? Frauenbilder in Marine Le Pens Front National und der Alternative für Deutschland“. Warum sollten wir hier in Südtirol zu einer solcher Veranstaltung gehen?

Weil es das interessanteste Thema der Welt ist!
Spaß beiseite, rechtspopulistische Parteien sind in den letzten Jahren präsenter in Medien und im öffentlichen Diskurs geworden, und auch vermehrt in Parlamenten oder Regierungen vertreten.

Während rechtspopulistische Ansichten im Hinblick auf Themen wie die EU oder Einwanderung sehr klar und bekannt sind, bekommen ihre ideologischen Positionen und politische Projekte, die Frauen, deren Rechte und Geschlechtergerechtigkeit betreffen, weniger zur Sprache, sowohl in den Medien als auch in der Forschung.