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Was ich jetzt nicht weiß, kann ich noch lernen!

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Unsere Frau des Monats im Juni ist Lisa Settari. Sie ist Feministin, Politikwissenschaftlerin, Aktivistin und im Vorstand des Frauenarchivs in Bozen, wo sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert.

Kannst du dich kurz vorstellen?

Ich bin in Lana aufgewachsen und heiße, wie gefühlt neunzig Prozent der Mädchen, die in den Neunzigern im Burggrafenamt geboren wurden, „Lisa“. Schon seit dem Kindergarten höre ich aber auch auf „Lilli“, wobei ich mit verschiedenen Schreibweisen experimentiert habe. Was allerdings vielleicht interessanter ist: Mein Vater hat viel Zeit im Ausland verbracht und seine Geschichten waren fast eine Art Mythos, mit dem ich groß geworden bin. Meine Schwester ging dann als Jugendliche nach England, um die Sprache zu lernen – ich war damals ein Kleinkind, aber mir war klar: Ich muss da auch hin. Mittlerweile ist ein Vierteljahrhundert vergangen, und ich habe im Rahmen meines Studiums (Politikwissenschaften im Bachelor, Europäische Frauen- und Gendergeschichte im Master), verschiedener Jobs und Freiwilligendienste in Großbritannien, Frankreich, Belgien und Österreich gelebt. Zurzeit bin ich Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und österreichische Landeskunde an der Alexandru Ioan Cuza Universität in Iaşi, Rumänien. Mit einem Bein bin ich allerdings immer gern in Südtirol geblieben.

Was bedeutet für dich Feminismus?

Weibliche Spuren überall

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Wie stark das Frauenwissen mit der mündlichen Weitergabe zusammenhängt, haben wir schon letzte Woche aufgezeigt. Wie versprochen, erzählen wir euch heute noch ein wenig mehr davon mit konkreten Beispielen.

Vor allem die Frauenarchive haben es sich zunutze gemacht, mit oral history – eine Erzählung der eigenen Lebensgeschichte in Gesprächform, wenn man es so definieren möchte – die weiblichen Spuren in der Geschichte aufzuzeigen – so auch das Frauenarchiv Bozen.  Die Erzählungen der Zeitzeuginnen konnten die Geschichte um die der Frauen dementsprechend aufwerten – wenn auch aus wissenschaftlicher Sicht diese Quellen ähnlich kritisch betrachtet werden wie Autobiographien. “Seriös” und “glaubwürdig” müssen sie sein. Das geht natürlich oft an der mündlichen Überlieferung vorbei, die eine komplett andere Form der Wissensaufbewahrung darstellt.

Foto: Pixabay

Schon die Art und Weise der Überlieferung ist bei der mündlichen eine andere als bei der schriftlichen.

Rituale

Vor allem, wenn es mit Weltanschauungen und Glauben verbunden war, wurde es in Rituale eingebaut. Mit nonverbalen Inhalten – wie z.B. dem Aufstellen eines Christbaumes, dem Räuchern am 6. Januar, etc. – lässt es sich leichter ins Gedächtnis prägen.

Lieder

Das Verpacken in Liedern, also verbunden mit einer Melodie, ist eine weitere Art, mündliches Wissen zu erhalten.