Die schwedische Stadt Umea denkt bei der Stadtplanung an die Frauen im öffentlichen Raum und setzt ihre Erkenntnisse und Erfahrungen in einer Architektur um, die Bauweise, Kunst und eine sichere Umgebung kombiniert. So entstand der Bahnhofstunnel, in dem sich Frauen bei der Benützung weniger fürchten. Mit einem weiteren Beispiel frauenpolitischer Natur wartet der Rathausplatz in der Innenstadt auf.
Auf einer 3m hohen Stahlplattform sitzt eine imposante, lackrote, muskulöse Berglöwin mit wütend aufgerissenem, vergoldetem Maul, die Zähne gefletscht. Seit 2019 weist die erste #MeToo-Staue der Welt, namens „Listen“ von der Künstlerin Camilla Akraka auf die Haltung der kommunalen Politik gegen sexuelle Gewalt hin. Welche Projekte diese Stadt auf ihrem Weg in Richtung Gleichberechtigung verfolgt, lässt sich auf ihrer Homepage unter der Überschrift „Equality by Umea“ nachlesen. Darunter findet sich auch das Frauenmuseum. Untergebracht ist es in einem modernen Gebäude, das mit seinen dunklen Glasfronten schwarz-weiß gestreift aussieht und auch die Stadtbibliothek beherbergt.
Seine zwei Ausstellungen präsentieren Überraschendes, ermöglichen kluge und sogar leiblich spürbare Einsichten. Als erstes tauche ich in eine Kultur ein, von der ich vorher noch nie etwas gehört hatte.
Haenyeo – Frauen des Meeres